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Festival 2022

Transalpine

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Transalpines Festival Zürich

20.10. – 23.10.2022

Vom 20. bis 23. Oktober 2022 findet in Zürich das Transalpine Festival unter dem Motto «Selbstermächtigung» statt. Philosophinnen, Autor:innen, transnationale Denkerinnen, Theologinnen und Theologen, Künstler:innen und Journalistinnen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Musikerinnen und Aktivist:innen aus der Schweiz, Österreich und Deutschland treffen sich und diskutieren aus jüdischer, muslimischer, postmigrantischer und vielen anderen Perspektiven über ihr Wirken und ihre Kämpfe innerhalb und ausserhalb ihrer «Bubbles». Was sind Strategien für mehr Verbundenheit sowie mehr Streit- und Diskussionskultur? Wie kann struktureller Rassismus bekämpft werden und dennoch ein Leben jenseits von Opfernarrativen existieren? Wie kann uns Kunst und Kultur dabei helfen? Wo sind die Schnittstellen zwischen Kunst und Aktivismus und was sind Herausforderungen und Chancen? Wie gestalten wir Solidarität über Grenzen hinaus und stärken demokratisches Denken und Handeln? Das und vieles mehr erwartet euch beim Transalpinen Festival in Zürich.

Donnerstag, 20 Okt 2022

Inglourious Jews – Rache als Topos jüdischer Selbst­ermächtigung

19 bis 22 Uhr (18:30 Uhr Einlass)

Maxim Theater

Transalpines Festival: Inglourious Jews

Spätestens mit Quentin Tarantino’s Film «Inglourious Bastards» wurde der Topos jüdische Rache in den Mainstream katapultiert. Tarantino durchbrach damit das bestehende Narrativ des passiven jüdischen Opfers, welches Diskriminierung und Schikane seit Jahrhunderten über sich ergehen liess. Rachekunst als Gegenwartsbewältigung? Wieso nicht, sagt der deutsche Lyriker und Publizist Max Czollek in seinem Buch «Desintegriert euch!» und zelebriert damit den (fiktiven) Akt der jüdischen Rache als zwar irritierenden, aber durchaus legitimen Schritt zur Selbstermächtigung.

Wo der Topos der jüdischen Vergeltung überall vorkommt, wie er sich in künstlerischen Arbeiten niederschlägt und welchen Mehrwert diese Darstellungsformen für Betroffene, aber auch die sogenannte Mehrheitsgesellschaft, bietet, erläutern das international aufgestellte Panel. Neben den Panelgesprächen ergänzen künstlerische Darbietungen den Abend.

Eine Veranstaltung in Anlehnung an die Ausstellung «RACHE – Geschichte und Fantasie» im jüdischen Museum Frankfurt.

Gäst:innen: 

  • Max Czollek, Lyriker und Publizist
  • Nina Prader, Künstlerin
  • Lea Wohl von Haselberg, Film- und Medienwissenschaftlerin
  • Daniel Laufer, Medienkünstler
  • Caspar Battegay, Dozent für Kultur und Kommunikation
  • Frederek Musall, Professor für Jüdische Philosophie und Geistesgeschichte

Moderation: 

  • Hannan Salamat, Projektleiterin not_your_bubble, Kuratorin ausARTen, Fachleitung ZIID
  • Dina Wyler, Politologin, Stiftungsrat ZIID & Paul Grüninger

Kuration: Hannan Salamat, Max Czollek und Dina Wyler

Inglourious Jews
Max Czollek
Nina Prader
Lea Wohl von Haselberg
Daniel Laufer
Caspar Battegay
Hannan Salamat
Dina Wyler

Freitag, 21 Okt 2022

Muslim Futurism

19 bis 22 Uhr (18:30 Uhr Einlass)

Maxim Theater

Transalpines Festival: Muslim Futurism

Wir möchten ein Experiment starten: Muslim Futurism – muslimischer Futurismus – versucht, sich eine utopische Zukunft vorzustellen. Frei von dominanzkulturellen Vorstellungen, was «der Islam» ist oder zu sein hat und frei von den Realitäten des antimuslimischen und antischwarzen Rassismus, Orientalismus, Queerfeindlichkeit, Sexismus, Ableismus, Nationalismus und allem was damit einhergeht. Inspiriert von und aufbauend auf Afrofuturismus möchten wir Gespräche führen, die sich auf fünf Themen konzentrieren: Identität, Gemeinschaft, Vorstellungskraft, Widerstand und Freiheit.

Ein muslimischer Futurismus erlaubt uns, selbstbestimmt Träume und Zukunftsvisionen zu formulieren; ohne unsere Kreativität durch Schwierigkeiten bei der Umsetzung, der politischen Lage oder fehlenden Ressourcen einschränken zu lassen. Der muslimische Futurismus macht es möglich, nicht nur über Rassismus nachzudenken und auf Fremdzuschreibungen zu reagieren, sondern den Raum und die Freiheit zu haben, nach vorne zu blicken und diesen Raum selbst zu gestalten.

Wir laden dazu ein, mit Philosophinnen, transnationale Denkerinnen, Theologinnen und Theologen, Künstler:innen und Journalistinnen über mögliche Zukunftsmodelle und Utopien eines muslimischen Futurismus in Europa ins Gespräch zu kommen. Bei unserem Festival wollen wir dieses Experiment wagen.

Diese Veranstaltung ist inspiriert durch die Arbeit von MIPSTERZ, die im Januar 2022 die virtuelle Konferenz «Muslim Futurism – Definitions, Explorations, and Future Directions» ausgerichtet haben.

Gäst:innen: 

  • Leyla Jagiella (DE), trans-nationale trans-Denkerin
  • Amani Abuzahra (AT), Philosophin und Autorin
  • Amira Hafner (CH), freischaffende Journalistin, Publizistin und Dozentin
  • Kerem Adıgüzel (CH), Theologe und musikbegeisterter, filmeliebender Sci-Fi-Fan
  • Musik von Seba Kayan und Cagri Özyürek mit Carpet Concerts (AT), orientalischem Techno unter dem Motto «Deconstructing protected identities in the musical process»

Moderation: 

  • Asma Aiad (AT), Künstlerin, Kuratorin Muslim*Contemporary
  • Hannan Salamat (DE/CH), Projektleiterin not_your_bubble, Kuratorin ausARTen, Fachleiterin ZIID

Kuration: Hannan Salamat

Leyla Jagiella
Amani Abuzahra
Amira Hafner
Kerem Adıgüzel
Seba Kayan
Cagri Özyürek
Asma Aiad
Hannan Salamat

Samstag, 22 Okt 2022

Was kann Kunst? Kunst und Kulturräume als Medien der Selbst­ermächtigung

20 bis 22 Uhr (19:30 Uhr Einlass)

Theater Neumarkt

Was kann Kunst? Kunst und Kulturräume als Medien der Selbstermächtigung

Kunst stellt Grenzen infrage und legt den Finger bewusst in Wunden. Kunst spricht Themen an und aus, die schwer fassbar sind. Sie kann so gesellschaftliche Schieflagen sichtbar machen. Wie können Menschen mit unterschiedlichen strukturellen Diskriminierungserfahrungen Kunst für sich nutzen und zu einem Medium der Selbstermächtigung werden lassen? Wie sieht die Teilhabe und die Zugänglichkeit von öffentlichen Kunst- und Kulturinstitutionen aus? Wo stehen wir und wo wollen wir hin? Über das und vieles mehr möchten wir mit Autor:innen und Künstler:innen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich sprechen.

Gäst:innen: 

  • Shqipe Sylejmani (CH), Autorin, PR & Kommunikation
  • Duygu Ağal (sie/er) (DE), Queer-Aktivist:in und Autor:in aus Berlin
  • Salam Oida (AT), Online-Content zu muslimischem Leben in Österreich
  • ausARTen (DE), Sapir von Abel und Erkan Inan
  • Musik von Chip Deva (CH/DE), Singer & Songwriter aus Zürich, albanischer Herkunft und aufgewachsen in Deutschland

Moderation: 

  • Merita Shabani (Baba News)

Kuration: Hannan Salamat

Transalpines Festival: Was kann Kunst?
Shqipe Sylejmani
Duygu Ağal
Ines Mahmoud
Sapir von Abel
Erkan Inan
Merita Shabani
Transalpines Festival: Was kann Kunst?

Sonntag, 23 Okt 2022

ERINNERUNGSFUTUR – Berg- und Talfahrt der Erinnerungs­kultur in Deutschland, der Schweiz und Österreich

16 bis 18 Uhr (15:30 Uhr Einlass)

Theater Neumarkt

Erinnerungsfutur

Ob steinernes Mahnmal, goldglänzende Stolpersteine, gross inszenierte Gedenkmärsche, Tribunale oder ein Instagram-Kanal für Sophie Scholl: wenn es um Formen des kollektiven Erinnerns geht, scheint die Kreativität für neue Initiativen grenzenlos. Gleichzeitig ist Erinnerung eine umkämpfte Ressource. Sie kann nicht nur gemeinsame Identitäten schaffen, sondern auch der Ausgrenzung dienen, indem sie bestimmt, wessen Geschichte dazugehört und wessen nicht. Erinnerung kann exklusiv sein oder plural und multidirektional. Wem also dient unsere Erinnerungskultur? Welche Denkmuster werden durch sie reproduziert und welche Rollen zementiert? Und wer bestimmt in einer pluralen Gesellschaft eigentlich, woran und wie erinnert wird? 

Diesen Fragen stellen sich Engagierte an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxisinterventionen aus der Schweiz, Österreich und Deutschland gemeinsam. Sie schauen sich Berg- und Talfahren der Erinnerung in unseren Ländern an und öffnen Zukunftsmodelle über Landesgrenzen hinweg. 

Während der Veranstaltung wird ein Podcast für «ERINNERUNGSFUTUR» aufgenommen.

ERINNERUNGSFUTUR ist die Podcast-Reihe der Coalition for Pluralistic Public Discourse. Die 2021 gegründete CPPD versteht sich als ein Netzwerk aus diskursbestimmenden Menschen vielfältigster Hintergründe, die zu Themen von pluralistischer Erinnerungskultur und Vielfalt arbeiten und forschen. Die CPPD ist ein Projekt der Dialogperspektiven.

Gäst:innen: 

  • Katharina Morawek (CH/AT), Kuratorin und baut Labore für gesellschaftliche Transformation
  • Dina Wyler (CH), Internationale Beziehungen und Religion, Vorstandsmitglied Paul Grüninger Stiftung und ZIID
  • Nina Prader (AT/D), Künstlerin
  • Izabel Barros (CH/BRA) Historikerin, dekoloniale Feministin und antirassistische Aktivistin

Moderation: 

  • Hannan Salamat (CH/ D), Projektleiterin not_your_bubble, Kuratorin ausARTen, Fachleiterin ZIID
  • Max Czollek (D), Lyriker und Publizist

Kuration: Hannan Salamat

Transalpines Festival: Erinnerungsfutur
Katharina Morawek
Dina Wyler
Nina Prader
Izabel Barros
Hannan Salamat & Max Czollek
Berg- und Talfahrt der Erinnerungskultur in Deutschland, der Schweiz und Österreich
INES
Kanton Zürich
M!PSTERZ
MaXim Theater
Stiftung Mercator Schweiz
Theater Neumarkt
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OMANUT
WeTalk
ZIID
INES
Kanton Zürich
M!PSTERZ
MaXim Theater
Stiftung Mercator Schweiz
Theater Neumarkt
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OMANUT
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ZIID

Grußwort für das AusARTen-Festival

Liebe Münchnerinnen, liebe Münchner,

das AusARTen-Festival wirbt für einen gesellschaftlichen Perspektivwechsel mit Hilfe von Kunst und Kultur.

Es hat zum Ziel, mit den Teilnehmenden neue Wege zu erkunden, wie sich Freiheit, Toleranz und Akzeptanz erkämpfen lassen, auch und gerade für Mitmenschen, die von Diskriminierung, Rassismus und Ausgrenzung betroffen sind. Wie wäre unsere Gesellschaft frei von Rassismus und Hass?, diese Frage schafft einen Möglichkeitsraum, in dem ohne Zwänge und Ängste reale Utopien erdacht und religiöse und kulturelle Grenzen überwunden werden. Dabei haben die jungen Akteurinnen und Akteuren die Möglichkeit, sich vorurteilsfrei zu begegnen und kulturübergreifend voneinander zu lernen.

Die Landeshauptstadt München unterstützt das AusARTen-Festival. Besonders erfreulich ist der inklusive Ansatz. Als visionäres und intersektionales Festival findet es dieses Jahr bereits zum sechsten Mal statt.

Ich freue mich, dass ich als Bürgermeisterin die Schirmpatenschaft für AusARTen übernehmen darf.

Ein besonderes Festival wünscht Ihnen
Katrin Habenschaden
Bürgermeisterin