ausARTen 2017: Ausgrenzung und Diskriminierung? Ohne uns!

22.September 2017 bis 09. Oktober 2017

2017 steht unser Festival unter dem Motto „Ausgrenzung und Diskriminierung? Ohne uns!“. Wir beleuchten aus künstlerischer und wissenschaftlicher Perspektive Diskriminierung und Ausgrenzung in unserer Gesellschaft als auch unter Muslimen.

Geboten sind: Comic- und Graffiti-Kunst, Theater, Fotografie, Calligraffiti, Poetry-Slam, Musik, Filmkunst sowie zwei Impuls Vorträge zur Problematik von „Ausgrenzung und Rassismus“, mit anschließenden Podiumsdiskussionen, entsprechend dem diesjährigen Motto: „Ausgrenzung und Diskriminierung? Ohne uns!“ Dabei wird aus künstlerischer und fachspezifischer Perspektive sowohl die Diskriminierung und Ausgrenzung in unserer Gesellschaft als auch unter Muslimen beleuchtet.

Anhand dieses breiten gefächerten Festival-Programms sollen einmal mehr Einblicke in das kulturelle und künstlerische Potential deutscher und europäischer. MuslimInnen vermittelt werden, jenseits der Stereotypen um Kopftuch, lange Bärte & Co. Vielmehr laden Workshops, Diskussionen und Tanzveranstaltungen das Publikum ein, sich aktiv einzubringen und wenden sich dabei an Münchnerinnen und Münchner jeglicher Couleur und jeden Alters, wie ein Graffitti-Workshop für Kinder oder ein Fotoprojekt zum Thema „München“ mit jungen Flüchtlingen.

ausARTen Flyer 2017

Freitag, 22.09.2017: Vernissage
Film Asyland von Çağdaş Yüksel

ASYLAND von Çağdaş-Eren Yüksel

Freitag, 22.09.2017: Vernissage
Film Asyland von Çağdaş Yüksel

ASYLAND ist ein Kino-Dokumentarfilm des deutsch-türkischen Nachwuchsregisseurs Çağdaş-Eren Yüksel.

Der Film begleitet Flüchtlinge im Alltag und dokumentiert ihre Gedanken, Gefühle, Motivationen und Ängste aus ihrer eigenen Perspektive.

Ein Film aus der Sicht von Vertrieben, bei dem ihre tagtäglichen Diskriminierungen mit versteckten Kameras dokumentiert wurden. Nach dem Film haben wir die Gelegenheit den Filmemacher zu seinem Film und zu seinen Beweggründen diesen zu drehen zu fragen.

Samstag, 23.09.2017: Workshop
Caligraffiti-Workshop mit dem Künstler Calimaat El-Bedouiné

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Samstag, 23.09.2017: Workshop
Caligraffiti-Workshop mit dem Künstler Calimaat El-Bedouiné

Caligraffiti hat in der arabischen Revolution eine große Rolle gespielt. Mit Calimaat habt ihr die Chance, diese Fusion aus Kalligrafie und Graffiti kennenzulernen und euch selbst daran zu probieren!

Tag 1
Am ersten Tag des Workshops wird es eine Einführung zu Caligraffiti & Theorien der islamischen Kalligraphie, Graffiti und Street Art geben.
Neben der Einführung lernen die TeilnehmerInnen die Verwendung der Werkzeuge und der eigenen Schrift-Methode von Calimaat kennen. Das Ziel ist es am Ende des Tages einen Entwurf bzw. den eigen entwickelten Caligraffiti-Schriftzug zu entwickeln, und diese auch beim zweiten Workshop Tag mitnehmen.

Tag 2
Der zweite und letzte Tag des Workshops soll dazu dienen, die Parallele zwischen Papier und Wand zu schaffen. Das heißt, dass alle Teilnehmer ihre Entwürfe mitnehmen und auf der Wand umsetzen.

ausaren-workshop_caligrafitti

Sonntag, 24.09.2017: Workshop
Chor Workshop mit Nadina Memagic

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ausarten-Graffiti-Workshop-fuer-Kinder

Sonntag, 24.09.2017: Workshop
Chor Workshop mit Nadina Memagic

Singer | Dancer | Actress | Model | Piano teacher.
Born in Bosnia, based in Munich.

Man nehme Nadina Memagic, ein Keyboard, ein paar Workshopteilnehmer und Melodien des King of Pop, denen keine Stimmlippe widerstehen kann. Ob Profi-Karaoke-Sänger, Nur-unter-der-Dusche-Sänger oder Gesangs-Boykottierer, alle sind willkommen, keine Erfahrung notwendig!

Sonntag, 24.09.2017: Workshop
Calimaat El-Bedouiné + m|u|c|a (siehe oben)

Sonntag, 24.09.2017: Workshop
Graffiti-Workshop für Kinder ab 8 Jahren

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Freitag, 29.09.2017: Film
93/13 – Zwanzig Jahre nach Solingen

Freitag, 29.09.2017: Film
93/13 – Zwanzig Jahre nach Solingen

Mirza Odabaşı ist ein deutsch-türkischer Filmregisseur, Fotograf und Songwriter. Mit seinem Film „93/13 – MEINE REISE DURCH DEUTSCHLAND, 20 JAHRE NACH DEM BRANDANSCHLAG IN SOLINGEN“ versucht er eine Brücke über zwanzig Jahre bundesdeutscher Geschichte zu schlagen. Der Brandanschlag von Solingen ist dabei der Ausgangspunkt, bis zwanzig Jahre später, am Ende. dieser Betrachtungen die NSU-Morde thematisiert werden. “Der Rassismus in diesen Geschehnissen hat mich innerlich verbrannt, daher habe ich diesen Film gemacht”, sagt der junge Filmemacher. Nach dem Film haben wir die Gelegenheit denn Filmemacher zu seinem Film und zu seinen Beweggründen diesen zu drehen zu fragen.

Mit dem Dokumentarfilm über Hip-Hop in Deutschland, ‘Leiden-schafft’ war er bereits 2016 bei AusARTen Gast im Münchner Forum für Islam.

Freitag, 29.09.2017: Musik
Das DSDNG

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Freitag, 29.09.2017: Musik
Das DSDNG

Das DSDNG: Rap aus MUC. So heißt die Crew um die MCs Cheb aka Cheb Turner alias der Funky Palestino, Akh Waas aka Waseem alias Monaco Freshprinz, die gekommen sind, um die Welt zu verändern. Eine Mischung aus straightness und realness trifft hier auf reflektierte Lyrics und pure Frische. Das Ding sind dabei, ein weltweites Netzwerk aufzubauen. Come join the bandwagon!

Samstag, 30.09.2017: Workshop
Fatima Moumouni & Dean Ruddock
Antirassismusworkshop

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Samstag, 30.09.2017: Workshop
Fatima Moumouni & Dean Ruddock
Antirassismusworkshop

Zwischen der Angst vor Sprachlosigkeit durch Political Correctness und rassistischem Sprech muss es einen Raum geben. Aber er muss aktiv gestaltet und ausgeweitet werden. Die beiden Spoken Word KünstlerInnen Dean Ruddock und Fatima Moumouni nähern sich diesem Raum mit dem einzig wirksamen Mittel: Der Sprache selbst: Zuhören, Sprechen, Schreiben. In diesem Format werden wir uns spielerisch mit Sprache und ihrer Wirkung auseinandersetzen. Im Vordergrund steht dabei der offene, vorwurfsfreie und selbstreflektierende Diskurs. Mit einer Mischung aus Spoken Word-Stücken und theoretischen Impulsen soll ein Bewusstsein für die eigene Sprache und eine Sensibilisierung für den Umgang mit Privilegien, Intersektionalität und gesellschaftlichen Machtgefällen geschaffen werden.

Samstag, 30.09.2017: Workshop
Fotographie „Meine Stadt – meine Heimat“
mit dem ausgezeichnetem Fotografen Ali Nouraldin

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Samstag, 30.09.2017: Workshop
Fotographie „Meine Stadt – meine Heimat“
mit dem ausgezeichnetem Fotografen Ali Nouraldin

Der Workshop ist für ca. 10 junge geflüchtete und nicht geflüchtete Menschen gedacht, die ihre neue Heimat München aus ihrer Sicht fotografieren wollen. Die Werke werden am Ende im MFI ausgestellt.
Nach einer kurzen Einführung mit Präsentation lernen die TeilnehmerInnen grundlegendes Basiswissen über Fotografie. Dann geht es weiter zur Technik der Fotografie.

Ali Nouraldin: Der 1985 im Gaza-Streifen geborene, gegenwärtig in Köln lebende und für internationale Medien arbeitende Fotojournalist hat diese Stunde der Verzauberung während eines längeren Aufenthalts in Idomeni eingefangen. Besonders berührt haben ihn die ebenso bangen wie hoffnungsvollen Fragen, die ihm immer wieder von den Flüchtlingen gestellt wurden. So griff ein kleines Kind nach seiner Hand und ließ sich erwartungsvoll von den Schulen in Deutschland erzählen. Und Stunden standen die Menschen nach Landkarten an, um die Straßen nach Norden studieren zu können. Straßen, die ihnen versperrt geblieben sind. Nouraldin hat Kinder in Zelten, in Warteschlangen, hinter Zäunen und zwischen Schlammlachen fotografiert – und diesen magischen Moment, in dem sich in ihren Gesichtern spiegelt, wie fasziniert sie davon sind, die Gegenwart – bis zum Abspann – vergessen zu können.

Samstag, 30.09.2017: Impulsvortrag
von Dr. Farid Hafez

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Samstag, 30.09.2017: Impulsvortrag
von Dr. Farid Hafez

Dr. Farid Hafez ist Politikwissenschaftler, forscht an der Universität Salzburg und hat eine Professur an der renommierten Berkeley Universität in Kalifornien. Seit 2010 ist er Herausgeber des Jahrbuchs für Islamophobieforschung und seit 2015 Mitherausgeber des European Islamophobia Report, der. derzeit mehr als 30 Länder umfasst.

Samstag, 30.09.2017: Impulsvortrag
“Hinter uns mein Land”

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Samstag, 30.09.2017: Impulsvortrag
“Hinter uns mein Land”

Zwei Mitglieder der Stand-up-Show “RebellComedy” wagen sich mit einer Botschaft auf die Bühne, die unter die Haut geht: Ein Text aus der Perspektive zweier Flüchtlinge der berührt und aufrüttelt.

Text und Vortrag:
Babak Ghassim (KESCHMESCH)
Usama Elyas (RebellComedy)

Samstag, 30.09.2017: Podiumsdiskussion
Rassismus und Diskriminierung in der Gesellschaft

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Samstag, 30.09.2017: Podiumsdiskussion
Rassismus und Diskriminierung in der Gesellschaft

Teilnehmer

  • Prof. Dr. Karim Fereidooni (Juniorprofessor an der Ruhr-Universität Bochum)
  • Dr. Farid Hafez (Forschung an der Universität Salzburg, Professur an der Berkeley Universität mit den Arbeitsschwerpunkten: Rassismuskritik, Schulforschung, Politische Bildung und Migration)
  • Fatima Moumouni (Spoken Word Poetin)
  • Mohammed Belal el-Mogadedi (Vorsitzende der Deutschen Muslim-Liga)

Samstag, 30.09.2017: Theater
Der Moement von Moe

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Samstag, 30.09.2017: Theater
Der Moement von Moe

Mohammad Salamat alias Moe sagt über sich selbst: „Um die Welt verstehen zu können, muss man bei sich selbst anfangen und Theater ist ein sehr, sehr gutes Mittel, sich selbst kennen zu lernen. Es fühlt sich an wie Achterbahn fahren – nur dass du einer von den Waggons bist, der die Leute fährt.“

Stückbeschreibung: „Was ich hier mache? Sieht man das nicht? Was…? Wo ich her komme? Wo ich herkomme…? Woher ich her komme ist doch eigentlich egal! Ich bin Garnichts! Ich bin manchmal auch ein Hund!!!“

Freitag, 06.10.2017: Musik
Sevdah Konzert von Nadina Memagic und Rejjan Sarajlic

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Freitag, 06.10.2017: Musik
Sevdah Konzert von Nadina Memagic und Rejjan Sarajlic

„Sevda“ ist das türkische wort für Liebe. Im arabischen benutz man es für die schwarze Galle, sowie für die Übersetzung des griechischen Ausdrucks „melancholia“, für dessen Entstehung wiederum genau diese Substanz – die schwarze Galle – zuständig ist. Allerdings bezeichnet dieses Wort auch ein musikalisches Genre das im Zuge des Clashes verschiedener Kulturen, Traditionen, Musikwelten, Sprachen und Lebenseinstellungen während der Herrschaft des Osmanischen Reiches auf dem Balkan entstand.

Romantische Lieder und Balladen, manchmal mit erotischer Konnotation, manchmal in fröhliche Melodien verschleiert, aber meistens über die Melancholie der verbotenen Liebe handelnd. Ein Zusammenstoß bosnisch-herzegowinischer Tradition und moderner Klänge, interpretiert von Nadina Memagic (Gesang) und Rejjan Sarajlic (Klavier).

Samstag, 07.10.2017: Workshop
Comic-Workshop mit Soufaina „Tuffix“

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Samstag, 07.10.2017: Workshop
Comic-Workshop mit Soufaina „Tuffix“

Soufeina Hamed: Soufeina „Tuffix“ ist eine deutsch-tunesische autodidaktische Künstlerin und Illustratorin. Sie benutzt Comics, um den interkulturellen Dialog zu fördern und Empathie zu schaffen.

Ziel des Workshops: Die Teilnehmer skizzieren und innerhalb eines Tages kann man wunderbar einen Cartoon/Kurzcomic fertigstellen. Hierfür kommt die Künstlerin aus Irland angereist. Wir freuen uns bereits darauf! Die Werke der TeilnehmerInnen werden dann ausgestellt.

Samstag, 07.10.2017: Workshop
i,Slam-Poetry-Workshop mit Waseem Achim Seger

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Samstag, 07.10.2017: Workshop
i,Slam-Poetry-Workshop mit Waseem Achim Seger

Dieser Workshop vermittelt – abgesehen von Grundwissen über Poetry Slam – verschiedene Schreibtechniken und lyrische Stilmittel, die dabei helfen, Texte zu erstellen und sie performativ vorzustellen.

Ziel des Workshops ist es, mit den TeilnehmerInnen Texte zu verfassen, verschiedene Schreibtechniken und lyrische Stilmittel kennenzulernen und dann über mögliche Performance-Möglichkeiten zu sprechen. Die Leitfrage des Workshops ist: „Wie schaffe ich es, etwas so auszudrücken, dass es sich andere gerne anhören?“

Samstag, 07.10.2017
Abendprogramm: Finissage!

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Samstag, 07.10.2017
Abendprogramm: Finissage!

  • Poetry: i,Slam, Workshop Teilnehmer*Innen tragen ihre Ergebnisse vor
  • Impulsvortrag von Kübra Gümüşay
  • Musik: Volkan – „Kind dieser Erde“
  • Podiumsdiskussion: „Diskriminierung in der muslimischen Community – Wie Tolerant sind wir untereinander?“

Mit:

  • Ismahan Wayah (Aktivistin in schwarzen und muslimischen Communities)
  • Sabura Naqshband (Aktivist*in mit Schwerpunkt Rassismus, muslimischer Feminismus und Religion, Gender und Sexualität)
  • Kübra Gümüsay (Bloggerin, Aktivistin und muslimische Feministin)
  • Emine Aslan (Aktivistin, Bloggerin und Autorin. Sie schreibt über (Neo-)Kolonialismus, Rassismus, Islam und Feminismus)
  • Soufeina Ha (Künstlerin)
  • Moderatorin: Hannan Salamat (M.A. Islam- und Religionswissenschaftlerin LMU / Arbeitsschwepunkt Reformislam / Extremismus)
  • Musik: Das Musik Trio Jisr جِسْر „Brücke“ spielen Stücke aus Syrien, Ägypten, der Türkei, Tunesien, Algerien, Marokko und Andalusien. Fernweh ist vorprogramiert!

Kooperationspartner

  • Allianz Kulturstiftung
  • Fachstelle für Demokratie
  • Petra Kelly Stiftung
  • MUCA Museum of Urban and Contemporary Art
  • Münchner Kammerspiele
  • Stiftung Sternenstaub
  • Jugend Kukturwerk Sozialreferat
  • Münchner Migrationsbeirat
  • Kulturreferat der LH München

Grußwort für das AusARTen-Festival

Liebe Münchnerinnen, liebe Münchner,

das AusARTen-Festival wirbt für einen gesellschaftlichen Perspektivwechsel mit Hilfe von Kunst und Kultur.

Es hat zum Ziel, mit den Teilnehmenden neue Wege zu erkunden, wie sich Freiheit, Toleranz und Akzeptanz erkämpfen lassen, auch und gerade für Mitmenschen, die von Diskriminierung, Rassismus und Ausgrenzung betroffen sind. Wie wäre unsere Gesellschaft frei von Rassismus und Hass?, diese Frage schafft einen Möglichkeitsraum, in dem ohne Zwänge und Ängste reale Utopien erdacht und religiöse und kulturelle Grenzen überwunden werden. Dabei haben die jungen Akteurinnen und Akteuren die Möglichkeit, sich vorurteilsfrei zu begegnen und kulturübergreifend voneinander zu lernen.

Die Landeshauptstadt München unterstützt das AusARTen-Festival. Besonders erfreulich ist der inklusive Ansatz. Als visionäres und intersektionales Festival findet es dieses Jahr bereits zum sechsten Mal statt.

Ich freue mich, dass ich als Bürgermeisterin die Schirmpatenschaft für AusARTen übernehmen darf.

Ein besonderes Festival wünscht Ihnen
Katrin Habenschaden
Bürgermeisterin