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Jüdisch-muslimisch-feministisches Festival

What would Sophie Scholl do?
ausARTen Veranstaltungsreihe zum Weltfrauentag vom 05. bis 08. März 2020
Der Hass der Rechten trifft viele Menschen: Er richtet sich nicht mehr nur gegen Juden und Jüdinnen, sondern trifft auch andere Gruppen, die in der völkisch-nationalen Logik der Täter als Gefahr wahrgenommen werden: Frauen, Jüd*innen, Muslim*innen, Migrant*innen, LGBTQI-Menschen, Politiker*innen und Journalist*innen, die sich für eine offene Gesellschaft engagieren.

Der Hass trifft sogar Jugendliche wie Greta Thunberg und Luisa Neubauer, die als Mitglieder von „Fridays for Future“ gegen den Klimawandel protestieren. Weil wir gemeinsam gehasst werden, haben wir uns entschieden, gemeinsam aufzustehen – mit einem „intersektionalen“ Kunstfestival für München: Mit insgesamt vier Veranstaltungen, in der Zeit vom 5. bis 8. März.

Die Veranstaltungen bilden einen Rahmen, um mit den Teilnehmer*innen gemeinsam nachzudenken, inspiriert durch das Beispiel der Widerstandskämpferin Sophie Scholl: Wofür würde sie heute kämpfen? Wer wären ihre Verbündeten? Was wären ihre Strategien? Wie würde sie sich vor der eigenen Verzweiflung schützen?

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Wofür würde Sophie Scholl heute kämpfen?
Interreligiöse Perspektiven zu Klimawandel und Feminismus

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Wofür würde Sophie Scholl heute kämpfen?
Interreligiöse Perspektiven zu Klimawandel und Feminismus

Paneldiskussion mit Tanju Doganay (Nour Energy), Jalda Rebling (jüdische Kantorin und Umweltaktivistin), Asmaa El Maaroufi (Islamische Theologie, Uni Münster)
Moderation: Amina Benkhayi (Fridays for Future München), Julia Ley (Journalistin)

Zeit: Donnerstag, 05. März 2020
Einlass: 18.30 Uhr
Beginn: 19.00 Uhr
Ort: Münchner Kammerspiele

Musik: Embryo

Der Klimawandel trifft uns alle – aber nicht alle gleichermaßen. Frauen, gerade solche in Entwicklungsländern, sind besonders davon betroffen. Gleichzeitig bestimmen vor allem Männer über die weltweite Klimapolitik. Interessanterweise sind es Frauen, die die weltweite Klimabewegung anführen: von Greta Thunberg bis Luisa Neubauer. Und oft sind es Männer, die ihrer Wut auf die Klimabewegung in sexistischen Gewaltphantasien und Hetzreden freien Lauf lassen. Was haben Klimaskepsis und Anti-Feminismus miteinander zu tun? Warum sind es gerade Frauen, die sich an vielen Orten dieser Welt für Umweltschutz engagieren? Sind es patriarchale Vorstellungen von Fortschritt und Wirtschaftswachstum, die echten Klimaschutz verhindern?

Stoffe und Identitäten?
Gewebte Geschichten – Dokumente der Veränderung

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Stoffe und Identitäten?
Gewebte Geschichten – Dokumente der Veränderung

Workshop mit Minu Ghedina (österreichische Schauspielerin und Bildhauerin)

Wann: Samstag, 7. März
Zeit: 14.00 – 17.00 Uhr
Ort: Münchner Forum für Islam

Stoff ist Erinnerung, Stoff ist Schutz, Stoff ist Verdichtung. Die bildende Künstlerin Minu Ghedina ist Österreicherin mit iranischen Wurzeln und beschäftigt sich seit Jahren mit Grenzen, mit dem Unterschied von Innen und Außen und was ihn dazu macht. Sie nutzt Stoffe als Elemente, die zurückbleiben als Dokumente und Spuren eines Wechsels von Hier nach Dort.

Minu Ghedina performt die Gestaltung eines zehn Meter langen, weißen Stoffes und bindet die Festivalteilnehmer*innen in den Prozess ein. Am Ende ist nicht nur der Stoff verändert – sondern auch die Teilnehmer*innen selbst.

Sister in Faith?
Sisters in Faith: Feminismen und Religionen

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Sister in Faith?
Sisters in Faith: Feminismen und Religionen

Podiumsdiskussion und Konzert mit Dina El Omari (isl. Theologin), Esther Jonas-Märtin (Rabbinerin), Isabelle Ley (Maria 2.0.)
Moderation: Nabila Abdel Aziz (Journalistin)

Wann: Samstag, 7. März 2020
Einlass: 18.30 Uhr
Beginn: 19.00 Uhr
Ort: Bellevue di Monaco

Musik: Die drei Sängerinnen des Gurgulitza-Trio performen hebräische, jiddische, türkische und bulgarische Lieder

Wie kann ein christlicher/jüdischer/muslimischer Widerstand gegen Sexismus aussehen? Auf welche Grenzen stößt frau bei der feministischen Interpretation religiöser Quellen? Wie schafft frau es, Jahrhunderte patriarchaler Traditionen aufzuarbeiten? Und wie bewahrt frau sich ihre Spiritualität in einem patriarchal-geprägten religiösen Umfeld? Mit diesen Fragen wollen wir uns an diesem Abend kritisch auseinandersetzen – in einem offenen Gespräch zwischen einer Jüdin, einer Muslimin und einer Christin.

Wer sind die Sophie Scholls unserer Zeit?
Eine feministische Leseperformance

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Wer sind die Sophie Scholls unserer Zeit?
Eine feministische Leseperformance

Leseperformance mit Evelyn Plank (Schauspielerin), Marion Niederländer (Schauspielerin), Lilian Ikulumet (Schriftstellerin), Janine Schmidt (Percussion), Juna Grossmann (jüdische Schriftstellerin/Bloggerin), Ayse Güvendiren (Regie-Studentin Falckenberg Schule), Gertrud Simmert-Genedy (Projektleiterin Jobcenter München)

Zeit: Sonntag, 8. März,
Einlass: 10.30 Uhr
Beginn: 11.00 Uhr
Ort: Münchner Forum für Islam

Die Leserperformance „Wer sind die Sophie Scholls unserer Zeit“ orientiert sich am Installationsprozess der Künstlerin Judy Chicago. Chicagos‘ „The Dinner Party“ will die Geschichte der Frauen in der westlichen Zivilisation anhand einzelner bedeutender Frauen darstellen. Dazu wurden 39 aufwendig arrangierte Gedecke auf einer Festtafel ausgestellt. Jedes Gedeck steht für eine bekannte Frau aus der Mythologie oder der Geschichte.

Die Initiative „Mut der Frauen“ präsentiert seit 2016 jährlich mutige Frauen der Gegenwart, die bisher unbekannt waren und die es ohne diese Veranstaltung wohl auch geblieben wären. Rund um einen Tisch erzählen mehrere Frauen ihre eigenen Geschichten – stellvertretend für die Kämpfe und Positionen aller Frauen in Deutschland und der Welt, egal welchen Hintergrunds. Zu hören sind dabei Texte der Widerstandskraft, des Mutes und der Überwindung von Angst.

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Bellevue di Monaco
Dr. Buhmann Stiftung
Kulturreferat LH München
Münchner Kammerspiele

Die Veranstaltung ist Teil von #sieinspiriertmich, einem Programm anlässlich des Weltfrauentags am 8. März. Es findet vom 5. bis 8. März 2020 statt.

Grußwort für das AusARTen-Festival

Liebe Münchnerinnen, liebe Münchner,

das AusARTen-Festival wirbt für einen gesellschaftlichen Perspektivwechsel mit Hilfe von Kunst und Kultur.

Es hat zum Ziel, mit den Teilnehmenden neue Wege zu erkunden, wie sich Freiheit, Toleranz und Akzeptanz erkämpfen lassen, auch und gerade für Mitmenschen, die von Diskriminierung, Rassismus und Ausgrenzung betroffen sind. Wie wäre unsere Gesellschaft frei von Rassismus und Hass?, diese Frage schafft einen Möglichkeitsraum, in dem ohne Zwänge und Ängste reale Utopien erdacht und religiöse und kulturelle Grenzen überwunden werden. Dabei haben die jungen Akteurinnen und Akteuren die Möglichkeit, sich vorurteilsfrei zu begegnen und kulturübergreifend voneinander zu lernen.

Die Landeshauptstadt München unterstützt das AusARTen-Festival. Besonders erfreulich ist der inklusive Ansatz. Als visionäres und intersektionales Festival findet es dieses Jahr bereits zum sechsten Mal statt.

Ich freue mich, dass ich als Bürgermeisterin die Schirmpatenschaft für AusARTen übernehmen darf.

Ein besonderes Festival wünscht Ihnen
Katrin Habenschaden
Bürgermeisterin