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Digitaler Live-Stream

GAZING AT THE GAZE: AN ENACTMENT

28. Oktober 2021 @ 19:00 - 20:30

ausARTen 2021 - Third Space: Disordering the Mess

Sonderprogramm in Kooperation mit dem Museum Lenbachhaus München und das Projekt “Third Space: Disordering the Mess”

Das Museum als Konzept fußt auf einem ganzen Apparat an Praktiken und Methoden, welche zum Teil in der Kolonialzeit entstanden sind. Einige der über die Jahrhunderte gewachsenen Strukturen und Arbeitsweisen innerhalb von Kunstmuseen können demnach als die nicht-physischen Spuren kolonialer Vergangenheit verstanden werden. In einem virtuellen Rundgang durch die Ausstellung “Gruppendynamik – Der Blaue Reiter” im Lenbachhaus zeigen Tasnim Baghdadi (Kunsthistorikerin, Kunstvermittlerin) und Hannan Salamat (Kultur- & Religionswissenschaftlerin, Mitbegründerin des Kunstfestivals “ausARTen”) koloniale Kontinuitäten in Museen für Moderne Kunst auf und formulieren dekoloniale Perspektiven und Möglichkeiten im Umgang mit Sammlungen.

Die Veranstaltung findet als digitaler Live-Stream auf der “Open Stage” im Collaboratory statt.
Das Projekt wurde im Rahmen von “Third Space: Disordering the Mess” entwickelt.

Am 28.10. um 19 Uhr zeigt das Collaboratory den Film “Gazing at the Gaze: an Enactment”, der uns durch die beiden Ausstellungen “Gruppendynamik – Der Blaue Reiter” und “Gruppendynamik – Kollektive der Moderne” führt. Das audiovisuelle Stück verbindet die unterschiedlichen Perspektiven, Positionen und Wahrnehmungen, die bei Individuen entstehen, auch wenn sie sich im gleichen Raum befinden und die gleichen Objekte betrachten. Denn was und wie Dinge gesehen werden, kann von einer Person zur anderen sehr verschieden sein. Was wird wie gesehen? Was haben wir uns in solchen Momenten zu sagen? Die Kamera wird als unabhängige Beobachterin miteinbezogen und dient als verbindendes Element zwischen den Personen und ihren Perspektiven in den Ausstellungsräumen.

Die Video-Arbeit wurde gemeinsam vom Lenbachhaus, dem Festival ausARTen und dem BiPoC-Kollektiv der HFF im Rahmen von “Third Space: Disordering the Mess” entwickelt. Sie zeigt in kurzen Interviews die individuellen Eindrücke, Prozesse und persönlichen Fragestellungen von Hannan Salamat und Sapir von Abel vom Projekt ausARTen sowie den Kurator*innen der beiden Ausstellungen. Sie sprechen unter anderem über den Umgang mit eurozentrischer Kunst, die Frage nach persönlichen Möglichkeiten und Grenzen und das Beziehen einer gesellschaftspolitischen Position als Museum.

Der Film wird zum ersten Mal im Collaboratory gezeigt. Im Anschluss kommen die verschiedenen Protragonist*innen miteinander ins Gespräch.

Die Veranstaltung findet als digitaler Live-Stream auf der “Open Stage” im Collaboratory statt – dem neuen digitalen Open Space des Lenbachhauses: www.collaboratory-lenbachhaus.de

Fragen können über den Chat gestellt werden.
Für die Veranstaltung ist keine Anmeldung vorab erforderlich.
Rechnet ein paar Minuten für den digitalen Weg zur Bühne ein.
Am besten funktioniert das Collaboratory auf einem PC oder Laptop mit einem Google-Chrome-Browser.

Nach dem Auswählen eines Namens und einer Farbe werden Teilnehmer*innen zu einer Kugel und können sich mittels Mausklick oder Tastatur-Pfeiltasten frei im endlosen 3D-Space bewegen. Die Open Stage (blaue runde Plattform mit grünem Screen) findet Ihr hinten links im Raum. Wenn Ihr Euch dieser nähert, erscheint der Button “Eintreten”. Es öffnet sich dann der Live-Stream in einem neuen Fenster.

Wenn eine Teilnahme über das Collaboratory technisch nicht möglich ist, könnt Ihr dem Event (ohne Chatmöglichkeit) direkt über YouTube folgen.

Zu den Personen:

Hannan Salamat ist Kultur- und Religionswissenschaftlerin. Die gebürtige Münchnerin ist Mitgründerin und Kuratorin des Münchner Kunstfestivals “ausARTen – Perspektivwechsel durch Kunst”. Seit 2019 ist sie die Fachleiterin am Zürcher Institut für Interreligiösen Dialog. Sie referiert, moderiert und gibt Workshops zu den Themen Islam, Gesellschaft und Diversität, Feminismus und Antirassismus.

Sapir von Abel hat Naher und Mittler Osten (B.A.) und Interkulturelle Kommunikation (M.A.) studiert und arbeitet zur Zeit hauptberuflich im Jüdischen Erziehungswesen. Sie interessiert sich für die Schnittpunkte von Geschichte, Architektur und Gesellschaft.

HFF-BiPoC (@bipoc.hffmuenchen) ist eine Gruppe aus BiPoC-Studierenden an der Hochschule für Fernsehen und Film München, die einen Raum für Selbstbestimmung und die Möglichkeit der Selbstermächtigung schaffen möchte. Gemeinschaftlich bildet die Gruppe eine empowernde Community, die strukturelle Veränderungen in der Deutschen Filmlandschaft anstoßen will. Empowerment ist für HFF-BiPoC, nicht nur in Relation zum Weißsein zu existieren, sondern sich gemeinschaftlich mit eigenen (Identitäts-)Fragen auseinandersetzen zu können und der nächsten Generation (post)migrantisches und pluralistisches Erzählen und Filmemachen zu hinterlassen.

Jîyan Alkan ist Filmemacher und beschäftigt sich mit einer Lebensphilosophie, die Film als manifestierende Poesie im Alltag versteht. Film versteht er als Medium von Zeitlichkeit und Geschehen und zugleich die Vernichtung beider. Durch audio-visuelle Stücke entwickelt Jîyan Alkan eine Sprache, der es darum geht, das Unbeobachtbare abzubilden.

Sabrina Diekow (@sabdiekow) ist eine deutsch-taiwanesische Filmemacherin und studiert Dokumentarfilmregie an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Sie interessiert sich besonders für die Schnittstelle von journalistischen und dokumentarischen Formen und für die Konstruktion der (vermeintlichen) Wahrheit im Film.

Die Veranstaltung ist kostenlos. Aber gerne kannst du einen von dir gewählten Betrag spenden.

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ausARTen 2021: Gazing Back / Gazing Forward
ausARTen 2021: Gazing Back / Gazing Forward

Details

Datum:
28. Oktober 2021
Zeit:
19:00 - 20:30
Veranstaltungrubrik:
,
Veranstaltung-Tags:
,
Webseite:
https://collaboratory-lenbachhaus.de/de

Veranstaltungsort

Online-Event

Veranstalter

Sonderprogramm in Kooperation mit dem Museum Lenbachhaus München

Grußwort für das AusARTen-Festival

Liebe Münchnerinnen, liebe Münchner,

das AusARTen-Festival wirbt für einen gesellschaftlichen Perspektivwechsel mit Hilfe von Kunst und Kultur.

Es hat zum Ziel, mit den Teilnehmenden neue Wege zu erkunden, wie sich Freiheit, Toleranz und Akzeptanz erkämpfen lassen, auch und gerade für Mitmenschen, die von Diskriminierung, Rassismus und Ausgrenzung betroffen sind. Wie wäre unsere Gesellschaft frei von Rassismus und Hass?, diese Frage schafft einen Möglichkeitsraum, in dem ohne Zwänge und Ängste reale Utopien erdacht und religiöse und kulturelle Grenzen überwunden werden. Dabei haben die jungen Akteurinnen und Akteuren die Möglichkeit, sich vorurteilsfrei zu begegnen und kulturübergreifend voneinander zu lernen.

Die Landeshauptstadt München unterstützt das AusARTen-Festival. Besonders erfreulich ist der inklusive Ansatz. Als visionäres und intersektionales Festival findet es dieses Jahr bereits zum sechsten Mal statt.

Ich freue mich, dass ich als Bürgermeisterin die Schirmpatenschaft für AusARTen übernehmen darf.

Ein besonderes Festival wünscht Ihnen
Katrin Habenschaden
Bürgermeisterin