ausARTen Festival 2021
ausARTen Kunstfestival
ausARTen Festival 2021
ausARTen Aufatmen

Dieses Jahr steht das Festival unter dem Motto
„Aufatmen – zwischen Krise und Aufbruch“.

Dieses Jahr steht das Festival unter dem Motto „Aufatmen – zwischen Krise und Aufbruch“.

Eine Maske, die uns das Atmen erschwert, Abstandsregelungen, Ausweichslaloms und Kontaktvermeidung bestimmen derzeit unsere Begegnungen im öffentlichen Raum. Körperkontakt und freies Atmen fehlen vielen Menschen in diesen langen Monaten des Ausnahmezustands. Doch das, was für viele vor der Krise Normalität war, war auch zuvor für viele Menschen keine Selbstverständlichkeit.

„I can’t breathe“ – das waren die letzten Worten von Eric Garner, einem unbewaffneten Schwarzen Mann, der 2014 von der New Yorker Polizei von einem Würgegriff getötet wurde. Eine Reihe anderer Afroamerikaner:innen wie Javier Ambler, Manuel Ellis, Elijah McClain und zuletzt George Floyd haben denselben Satz gesagt, bevor sie bei ähnlichen Begegnungen von Polizist:innen getötet wurden. 70 Menschen, die in Polizeigewahrsam starben, sprachen diese Worte kurz vor ihrem Tod, schreibt die New York Times.

Rassismuserfahrungen schnüren vielen Menschen den Atem ab. Auch deshalb schreibt unter anderem der afroamerikanische Kulturkritiker und Poet Nathaniel Mackey in einem seiner Gedichte zur Jazzmusik: „Weil wir nicht atmen konnten, trompeteten wir“. Aus der Rassismusforschung ist bekannt, dass es eine direkte Verbindung zwischen Diskriminierung und Körpergefühl gibt.

Rassismus ist ein Machtsystem, das hierarchisiert. Schon bei kleinsten Machtunterschieden schüttet das Gehirn Botenstoffe aus, die dem Körper signalisieren, dass er nicht da sein darf. Viele Menschen mit Rassismuserfahrungen erzählen, dass sie ihren Körper nicht spüren, dass sie nicht richtig atmen können. Dieses Gefühl der Körperlosigkeit verstärkt sich zudem durch die fehlende Repräsentation in Filmen, Serien, Zeitschriften, Werbungen, Produkten des alltäglichen Gebrauchs. Das verstärkt gerade für junge Menschen, die einer vermeintlichen Norm in der Gesellschaft nicht entsprechen, das Gefühl der Unsichtbarkeit.

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Unser Festival steht deshalb im Jahr 2021 unter dem Motto: „Aufatmen – zwischen Krise und Aufbruch”.

Weil wir darauf hoffen, dass nach der Krise, nach der Enge, der Isolation, des Nicht-Atmen-Könnens, eine Zeit kommt, in der wir alle unsere Lungen wieder füllen können – auch im übertragenen Sinne. Dass eine Zeit kommt, in der sich der Brustkorb weitet und Menschen wieder aufeinander zugehen, sich begegnen, sich in die Arme fallen – und vielleicht beginnen zu fragen, was sich ändern muss, damit künftig alle besser atmen können: in der Natur, in der Kunst, in der Religion, in Politik und Gesellschaft. Im Oktober 2021 hoffen wir wieder aufatmen zu können – zwischen Krise und Aufbruch eben. Selbst dann, wenn die Pandemie bis dahin nicht vorüber ist und wir uns an einige Maßnahmen vielleicht gewöhnen werden müssen.

Unser Motto „Aufatmen – zwischen Krise und Aufbruch” soll eben diese Ambivalenz ausdrücken, den Schwebezustand, in dem wir uns als Gesellschaft befinden – zwischen der Angst davor und der Hoffnung darauf, wie es nach der Krise weitergeht. Eben diese Ambivalenz und die widersprüchlichen Beobach­tungen werden wir auf dem diesjährigen AusARTen Festival auf unterschiedlichen Panels und bei Workshops thematisieren. Wir diskutieren über Erinnerungskultur, Körper- und Rassismus-Erfahrungen, Atem und Körper im Theater, Objekte und Subjekte im kritischen Museumsdiskurs sowie Science-Fiction und Philosophie aus jüdisch-muslimischer Perspektive.

ausARTen Plakat 2021
ausARTen Aufatmen Motto

Timeline

AusARTen Festival 2021

AusARTen Ausstellung im MFI

01 - 17 OKT

“Decolonize your Beauty” - Mali


01 - 17 OKT

Aquarell Zeichnungen - Aylin

Erstes Wochenende – 01 bis 03 OKTAufatmen - Körper und Räume

01 OKT
19:00 - 20:30 Uhr

Muslimaniac – Die Karriere eines Feindbildes


01 OKT
21:00 - 22:30 Uhr

Eine musikalische Reise mit dem Maktūb Trio


02 OKT
06 NOV
12:00 - 17:00 Uhr

Zwei Tage Theater-Workshop


02 OKT
13:00 - 16:00 Uhr

ausARTen Safe(r) Spaces


02 OKT
20:00 Uhr

GOLD – Fatima Moumouni und Laurin Buse


03 OKT
11:00 - 13:00 Uhr

Rappen erlaubt: Moscheen zwischen Gebetsraum und Gegenwartskultur

Zweites Wochenende – 07 bis 10 OKTKrise - Atmen, Waacking und Poesy

08 OKT
19:00 - 22:00 Uhr

Atem und Religion


09 OKT
15:00 - 17:00 Uhr

Workshops "Hip Hop & Empowerment"


09 OKT
20:00 - 22:30 Uhr

Panel „Hip Hop & Empowerment“


10 OKT
11:00 - 14:00 Uhr

Jüdisch-Muslimischer Stadtrundgang durch die Münchner Altstadt

Drittes Wochenende – 16 bis 17 OKTAufbruch - aus den Schubladen in die Popkultur

16 OKT
19:00 - 22:00 Uhr

Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxie: Jüdisch-muslimische Gegenwartskultur


16 OKT & 17 OKT
10:00 - 14:00 Uhr

Aquarell-Workshop


28 OKT
21:00 - 22:30 Uhr

GAZING AT THE GAZE: AN ENACTMENT

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Grußwort für das AusARTen-Festival

Liebe Münchnerinnen, liebe Münchner,

das AusARTen-Festival wirbt für einen gesellschaftlichen Perspektivwechsel mit Hilfe von Kunst und Kultur.

Es hat zum Ziel, mit den Teilnehmenden neue Wege zu erkunden, wie sich Freiheit, Toleranz und Akzeptanz erkämpfen lassen, auch und gerade für Mitmenschen, die von Diskriminierung, Rassismus und Ausgrenzung betroffen sind. Wie wäre unsere Gesellschaft frei von Rassismus und Hass?, diese Frage schafft einen Möglichkeitsraum, in dem ohne Zwänge und Ängste reale Utopien erdacht und religiöse und kulturelle Grenzen überwunden werden. Dabei haben die jungen Akteurinnen und Akteuren die Möglichkeit, sich vorurteilsfrei zu begegnen und kulturübergreifend voneinander zu lernen.

Die Landeshauptstadt München unterstützt das AusARTen-Festival. Besonders erfreulich ist der inklusive Ansatz. Als visionäres und intersektionales Festival findet es dieses Jahr bereits zum sechsten Mal statt.

Ich freue mich, dass ich als Bürgermeisterin die Schirmpatenschaft für AusARTen übernehmen darf.

Ein besonderes Festival wünscht Ihnen
Katrin Habenschaden
Bürgermeisterin